Die Recherchen der "Zeit", die durch Berichte der "Süddeutschen Zeitung" ergänzt wurden, zeichnen das uns einer FDP, die hinter verschlossenen Türen akribisch an Notfallplänen arbeitete. Hochrangige Mitglieder der Partei, darunter amtierende Minister, sollen an Treffen teilgenommen haben, in denen mögliche Szenarien eines Koalitionsbruchs durchgespielt wurden. Diese Informationen sollen von mehreren Insidern stammen, die Einblick in die internen Abläufe hatten. Zudem wird von Dokumenten berichtet, die als Beleg für diese Aktivitäten in besagtem Zeitraum entstanden sein sollen.
Die Stille der Beteiligten gegenüber den Medien verstärkt das Geheimnisvolle der Angelegenheit. Marco Buschmann, Bettina Stark-Watzinger und Christian Dürr, sowie der frühere FDP-Mitglied Volker Wissing, haben es vorgezogen, die Stillschweige-Tradition über interne Sitzungen beizubehalten und sich nicht zu den Vorwürfen zu äußern. Dieses Schweigen könnte von Kritikern als weiterer Hinweis auf die Ernsthaftigkeit der beschriebenen Vorbereitungen interpretiert werden und fügt der Debatte um die Stabilität der Ampel-Koalition neue Nahrung hinzu.