Bereits am Mittwochabend hatte Scholz die ersten kritischen Worte an Lindner gerichtet, doch er legte am Donnerstagvormittag noch einmal nach. Die Kritik des Kanzlers fokussiert sich insbesondere auf die Blockadehaltung Lindners hinsichtlich der Finanzierung der Ukraine-Hilfe. Bei einem Forum der Betriebsräte der Deutschen Telekom präzisierte Scholz seine Sichtweise: Er vertrat die Auffassung, dass es unverantwortlich sei, die Finanzierung der Ukraine-Hilfe einfach als eine Angelegenheit zu betrachten, die man "nebenbei ausschwitzen" könne. Dies käme einer gefährlichen Zündelei gleich. Scholz betonte, dass Deutschland eines der wenigen Länder sei, das die Hilfe aus dem laufenden Haushalt finanziere und bislang alles Mögliche getan habe, um die notwendigen Mittel bereitzustellen. Dann spricht Scholz über die Entlassung:
Die Konsequenz aus dieser Auseinandersetzung ist gravierend: Der Kanzler kündigte an, dass er den Bundesminister der Finanzen entlassen werde. Obwohl Scholz betont, dass diese Entscheidung ihm nicht leichtgefallen sei, sieht er sie als unumgänglich an. In einer Demokratie seien zwar unterschiedliche Meinungen und die Suche nach Lösungen essenziell, doch müssten die Grundlagen für das staatliche Handeln stimmen. Genau aus diesem Grund hält Scholz die Entlassung Lindners für die einzig richtige Entscheidung.