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Nebenwirkung bei Kreuzimpfungen mit Biontech und Moderna? Welche Daten gibt es zu dieser Kombination?

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Nebenwirkung bei Kreuzimpfungen mit Biontech und Moderna? Welche Daten gibt es zu dieser Kombination?
21.11.2022 00:33 von TorbenSymbolbild shutterstock

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Wieso die Stiko den mRNA-Mix nicht empfiehlt

Im Gegensatz zu den amerikanischen Experten empfiehlt man bei der Stiko für die Booster-Impfung den gleichen mRNA-Impfstoff wie zuvor zu benutzen. "Für die Auffrischimpfung soll möglichst der mRNA-Impfstoff benutzt werden, der bei der Grundimmunisierung zur Anwendung gekommen ist. Wenn dieser nicht verfügbar oder noch nicht für die Auffrischimpfung zugelassen ist, kann auch der jeweils andere mRNA-Impfstoff eingesetzt werden“, heißt es in der Empfehlung der Stiko. Warum dies so ist, erklärt Stiko-Mitglied und Immunologe Prof. Dr. Christian Bogdan, der als Direktor des Mikrobiologischen Instituts an der Uniklinik Erlangen arbeitet: "Entsprechend der Empfehlung der STIKO und den Vorgaben des Paul-Ehrlich-Instituts kann die Booster-Impfung mit einem anderen mRNA-Impfstoff erfolgen als bei der Grundimmunisierung, aber ein Wechsel des Impfstoffs ist nicht notwendig. Wenn Sie den einen mRNA-Impfstoff gut vertragen haben, dann ist dies ein Argument, bei diesem Impfstoff zu bleiben.“ Ausnahmen gelten lediglich für Personen unter 30 Jahren. Hier empfiehlt die Stiko für die Booster-Impfung generell die Nutzung von Biontech-Impfstoff. Auch dann wenn die Impfwilligen vorher bereits mit Moderna geimpft worden sind. Zudem sehen die deutschen Experten die Studie aus den USA ein wenig kritisch. "Es wurden auch nur Antikörper untersucht und nicht die T-Zell-Immunantwort. Außerdem sind die Unterschiede in der Studie teilweise marginal“, erklärt Bogdan

Deutsche Experten sehen keinen großen Unterschied bei Kreuzimpfungen

Keinen wirklichen Nutzen bei einer Kreuzimpfung aus Biontech und Moderna sieht auch der Frankfurter Pharmakologe Prof. Dr. Theodor Dingermann. "Es gibt zwischen den mRNA-Vakzinen keinen wesentlichen Unterschied. Der Mechanismus ist derselbe. Beide Impfstoffe präsentieren dem Körper den Bauplan des Spike-Proteins, dementsprechend ist die Produktion der Antikörper auch gleich.“ Aus der Sicht von Dingermann würden Kreuzimpfungen nur dann Sinn machen, wenn das menschliche Immunsystem dadurch auch andere Bestandteile des Virus kennenlerne. Dies sei beispielsweise bei Totimpfstoffen der Fall. Gerade erst hat das US-Unternehmen Novavax die Zulassung für seinen Totimpfstoff bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) beantragt. "Ein Booster mit so einem Totimpfstoff kann hilfreich sein, da dem Körper das ganze Proteinspektrum des Virus präsentiert wird, nicht nur ein kleiner Bestandteil“, verdeutlicht Dingermann. In diesem Fall könnte die Immunantwort dann tatsächlich breiter und vielfältiger ausfallen.

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