In der CBS-Sendung Face the Nation am 10. Oktober gab der ehemalige FDA-Kommissar und Pfizer-Vorstandsmitglied Scott Gottlieb, MD, einen Einblick in die Frage, wann genau Kinder unter 12 Jahren geimpft werden können. (Zurzeit hat nur der Impfstoff von Pfizer eine Notfallgenehmigung für Kinder zwischen 12 und 17 Jahren). "Die FDA [beratender Ausschuss] trifft sich am 26. Oktober ... um diesen Antrag zu diskutieren. Unter der Annahme, dass sie die Verwendung des Impfstoffs genehmigen, wird der beratende Ausschuss der CDC am 2. und 3. November tagen und eine endgültige Entscheidung darüber treffen, wer für den Impfstoff in Frage kommt. Und wenn beides gut läuft und sowohl die FDA als auch die CDC eine positive Empfehlung aussprechen, sollte der Impfstoff fast sofort nach der endgültigen Empfehlung der CDC in Apotheken und vielleicht auch in Kinderarztpraxen erhältlich sein", sagte er.

Die Moderatorin von Face the Nation, Margaret Brennan, wies jedoch darauf hin, dass laut einer von ihr durchgeführten Umfrage nur etwas mehr als ein Drittel der Eltern ihre 5- bis 11-jährigen Kinder impfen lassen würden, sobald sie die Genehmigung erhalten, während ein Viertel der Eltern abwarten würde. Nach Angaben der Annie E. Casey Foundation's National Kids Count gibt es in den USA fast 28,4 Millionen Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren. Wenn ein Drittel von ihnen geimpft wird, wären das etwa 9,4 Millionen, was zwar keine große Verbesserung bedeutet, aber sicherlich ein Schritt nach vorn ist.

"Die Ergebnisse dieser Umfrage haben mich eigentlich ermutigt", sagte Gottlieb über die CBS-Umfrage. "Es gibt viele Eltern wie mich, die, sobald die Impfstoffe für ihre Kinder verfügbar sind, ihre Kinder impfen lassen werden, weil sie die Vorteile der Impfung erkennen. Es gibt aber auch viele Eltern, die noch viele Fragen zum Thema Impfung haben. Ich denke, sie sollten ein Gespräch mit ihrem Kinderarzt führen, um sich mit dem Gedanken vertraut zu machen, ihre Kinder impfen zu lassen."

In der Sendung State of the Union wurde Fauci gefragt, was neben verstärkten Impfungen noch geschehen muss, bevor die Beschränkungen aufgehoben werden können und wir den Sieg über COVID-19 erringen können. Leider, so Fauci, sind wir davon noch weit entfernt. "Obwohl wir gerade gesagt haben, dass die Entwicklung in die richtige Richtung geht, haben wir derzeit weniger als 100.000 Fälle pro Tag, im Sieben-Tage-Durchschnitt sind es etwa 95.000 - das ist immer noch viel zu hoch", sagte er.

"Wir wollen weit, weit darunter kommen. Ich würde mir wünschen, dass die Zahl deutlich unter 10.000 liegt, wenn nicht sogar noch viel niedriger", erklärte er. "Aber wenn man bei 95.000 liegt, ist das immer noch eine Situation, in der ein hohes Maß an dynamischer Viruszirkulation in der Gemeinschaft herrscht. Am nächsten an die 10.000er-Marke kamen wir Ende Juni und Anfang Juli, als der Siebentagesdurchschnitt bei 12.000 lag. Doch bald darauf übernahm die Delta-Variante die Oberhand. Bis Mitte Juli verdoppelte sich die Zahl der täglich neu auftretenden Fälle. Sie stiegen bis Anfang September weiter an, erreichten einen Höchststand von 176 000 und sind seitdem rückläufig, wie aus den Daten der New York Times hervorgeht.

"Wir wollen nicht ständig darauf gefasst sein, dass [ein weiterer COVID-Anstieg] bevorsteht", sagte Fauci. "Denn das wird nicht passieren, wenn wir das tun, was wir tun sollten, nämlich vor allem mehr Menschen impfen lassen.".