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Wirkung des Biontech-Impfstoffs schlechter im Vergleich mit Moderna? - Das sagen die Forscher

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Wirkung des Biontech-Impfstoffs schlechter im Vergleich mit Moderna? - Das sagen die Forscher
25.09.2022 23:33 von TimSymbolbild imago

Diese Zahlen beweisen die ausgezeichnet Schutzwirkung der mRNA-Impfstoffe. Doch natürlich gibt es minimale Unterschiede. Zuletzt hatten die Wissenschaftler nämlich festgestellt, dass der Moderna-Impfstoff noch ein wenig besser sei, als der von Biontech. Woran dies liegt versucht nun Christine Falk, die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, zu erklären. Die Gründe dafür könnten laut der Forscherin in der Dosierung und der Auswahl der Nanopartikel liegen. Während bei der Impfung mit Biontech zwei Dosen von je 30 Mikrogramm verabreicht werden, sind es beim Moderna-Impfstoff zwei Dosen mit je 100 Mikrogramm. Die bessere Immunantwort des Moderna-Impfstoffs könnte also auf die höhere Dosierung zurückzuführen sein. Dies zeigen Studien aus den USA und Belgien. Dort wurde ermittelt, dass die mit Moderna geimpften Patienten eine höhere Anzahl an Antikörper gebildet hatten, als die Menschen, die Biontech als Impfstoff erhalten hatten. Es zeigte sich, dass die Wirkung bei mit Biontech Geimpften in kürzerer Zeit nachlässt, als dies bei Moderna der Fall ist. Trotzdem kommen die Forscher zu dem Ergebnis, dass beide Impfstoff eine ausgezeichnete Wirkung haben, um schwere und tödliche Covid-19-Verläufe zu vermeiden.

Immunologin Falk sieht Einfluss der Altersgruppen

Doch laut Christine Falk könnte neben der Zuammensetzung der Impfstoffe auch die Menschen, die den Impfstoff erhalten haben, eine Rolle spielen. "Mit den Impfstoffen kamen Empfehlungen für Alters- und Risikogruppen“, verdeutlicht Falk. "Zudem unterscheiden sich auch die Abstände, in denen die beiden Impfstoffe gespritzt wurden“, erklärt Falk, was aus ihrer Sicht gerade beim Start der Impfkampagne entscheidend gewesen sei. "Immunologisch ist ein größerer Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung im Rahmen der Zulassung sehr sinnvoll“, argumentiert Falk. Dies erlaubt dem Körper eine bessere Immunantwort auszubilden. Zu Beginn der Impfungen war beim Biontech-Impfstoff die Zweit-Impfungen bereits nach 3 statt wie später nach 6 Wochen erfolgt. Auch so lasse sich laut Falk ein Teil der Impfdurchbrüche bei Biontech erklären. Trotzdem sieht Falk den entscheidenden Faktor in der individuellen Reaktion der Geimpften.

"Die Impfantwort fällt bei jedem sehr unterschiedlich aus“, versucht die Immunologin zu erklären. "Welche Antikörper und welche T-Zellen gebildet werden, entscheidet quasi die Person autonom über ihr Immunsystem selber und damit auch darüber, ob man trotz Impfung mit dem Spike-Protein des Wildtyps auch gut gegen die mutierte Delta-Variante geschützt ist“, versucht die medizinische Expertin hochkomplexe Abläufe im menschlichen Körper zu erklären. Beim Vergleich kommt Falk zu einem eindeutigen Ergebnis. Letztlich sei es unbedeutend, auf welchen mRNA-Impfstoff man bei der Impfung zurückgreife. Beide erfüllen den vorgegebenen Zweck nach ihrer Ansicht ausgezeichnet.

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