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Schwere Vorwürfe an den Katastrophenschutz! Flutkatastrophe in Deutschland - Haben alle versagt?

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Schwere Vorwürfe an den Katastrophenschutz! Flutkatastrophe in Deutschland - Haben alle versagt?
17.07.2022 23:33 von SiliaSymbolbild imago

Expertin schockiert über die Flutkatastrophe in Deutschland

Das es zu einer Katastrophe von diesem Ausmaß gekommen sei, hatte die britische Expertin dennoch überrascht: "Der Anblick von Menschen, die durch tiefe Fluten fahren oder waten, hat mich entsetzt, denn das ist so ziemlich das Gefährlichste, was man bei einer Flut tun kann." Die Flut-Expertin glaubt deshalb an ein Versagen der deutschen Behörden auf mehreren Ebenen. "Es fehlt eine bundesweit einheitliche Herangehensweise an Flutrisiken. Es braucht unterschiedliche Flutpläne für verschiedene Szenarien.", verdeutlichte Cloke in der Sendung "ZDFheute". Einer der Gründe für die Katastrophe lag nach Meinung der Experten offenbar darin, dass die vielfältigen Warnmeldungen nicht in allen Medien verbreitet worden seien. Andererseit kritisierte der Meteorologe Marcus Beyer vom Deutschen Wetterdienst (DWD) aber auch, dass viele Bürger die Warnungen nicht ernst genommen haben. Offenbar hatte auch die Warn-App NINA, die vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), seit 2015 betrieben wird, rechtzeitig vor der drohenden Katastrophe gewarnt. Allerdings habe diese App verhältnismäßig wenige Nutzer. Auf effektivere Systeme wie Sirenen, Lautsprecherdurchsagen oder andere Formen der Kommunikation war dagegen größtenteils verzichtet worden.

Kamen die vorgenommen Evakuierungen etwa zu spät?

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Ohne Frage scheinen die Evakuierungen in den meisten Orten zu spät angelaufen zu sein. Lediglich in Wüppertal habe das System gut funktioniert und durch eine rechtzeitig Warnung an die Bevölkerung zu einer erfolgreichen Evakuation geführt. In Ahrweiler hingegen kam die Evakuierung viel zu spät. Dort waren unter anderem 12 Menschen mit schweren Behinderungen in einem Wohnheim ertrunken. "Es besteht kein Zweifel: Die Einrichtung hätte vorab evakuiert werden müssen", kritisierte Cloke. Dort war gegen 23.09 Uhr eine Evakuierungsmeldung für Gebiete 50 Meter rechts und links des Flusses Ahr erfolgt. Doch das Wohnheim befindet sich rund 200 Meter vom Fluss entfernt und wurde deswegen nicht evakuiert. Im Laufe der Nacht hatte sich die Lage dann weiter zugespitzt, so dass die Flutwelle das Heim getroffen hatte und die Feuerwehr die Bewohner nicht mehr retten konnte. Offensichtlich gibt es also Probleme mit der Funktion eines Alarmsystems. Erst im Jahr 2020 war der bundesweite Probealarm anlässlich des "Warntag 2020" wegen technischer Probleme fehlgeschlagen. Der nächste Termin wurde vom 2021 in den September 2022 verlegt. Wie man sieht, scheint eine Menge Arbeit notwendig zu sein, um die Menschen bei solchen Katastrophen zukünftig rechtzeitig zu alarmieren.

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