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Delta-Variante verursacht Probleme in Großbritannien - Wieso Deutschland keine Panik haben muss

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Delta-Variante verursacht Probleme in Großbritannien - Wieso Deutschland keine Panik haben muss
23.06.2022 23:33 von TorbenSymbolbild imago

Fast überall in Europa ist zur Zeit die Delta-Variante des Coronavirus auf dem Vormarsch. Besonders in Großbritannien ist die Situation kritisch, wo diese Variante bereits für mehr als 90 Prozent der im Augenblick entdeckten Corona-Fälle verantwortlich ist. Zuletzt waren auch heftige Corona-Hotspots durch die Delta-Variante in Lissabon und Moskau entstanden. Trotzdem erklärt ein Statistiker, wieso Deutschland im Augenblick wegen der Delta-Variante nicht in Panik verfallen sollte.

Inzidenzwerte in Großbritannien steigen weiter

Wie es scheint, stellt die zunächst in Indien entdeckte Delta-Variante des Coronavirus für Europa eine große Gefahr dar. Seit Wochen breitete sich diese Variante vor allem in Großbritannien stark aus. Innerhalb weniger Wochen dominiert diese Variante nun das Infektionsgeschehen und hat trotz des Impffortschritts der Briten für einen Anstieg der Inzidenzwerte auf 94 gesorgt. Anfang Mai hatte der landesweite Inzidenzwert dort noch unter 20 gelegen. Aus diesem Grund waren in Großbritannien die geplante Lockerungen der Corona-Maßnahmen um einen Monat verschoben worden. Aktuell nimmt gerade wenigstens das Wachstum der 7-Tage-Inzidenz langsam ab. Zuletzt hatten die Zahlen in den letzten 2 Wochen weniger schnell zugenommen als zuvor. Trotzdem ist die Situation auch weiterhin kritisch. Denn für sinkende Infektionszahlen müsste der R-Wert auf Werte von unter 1,0 sinken. "Von einer Trendumkehr ist man noch weit entfernt. Dafür muss der R-Wert stabil und wesentlich unter 1 gedrückt werden. Momentan liegt er in England bei etwa 1,3. Das ist hoch und besorgniserregend und lässt weiterhin eine starke Infektionsdynamik befürchten“, verdeutlicht der Statistiker Prof. Christian Hesse von der Universität Stuttgart "In wenigen Tagen wird die 100er-Marke überschritten sein. Denn die Zahlen nehmen weiter zu. Was abnimmt ist nur das Tempo, mit dem die Zahlen steigen, also die Wachstumsrate“, erklärt Hesse die aktuelle Entwicklung in Großbritannien.

Delta-Variante breitet sich weiter aus

Genaue Zahlen der Ausbreitung der Delta-Variante in Europa gibt es allerdings nur sehr wenige. Denn um festzustellen, welche Corona-Variante eine Corona-Infektion auslöst, muss der Test sequenziert werden. Diese Sequenzierung wird jedoch nicht in allen europäischen Ländern ausreichend vorgenommen, so dass die Infektionslage in Europa durch die Delta-Variante nicht sicher eingeschätzt werden kann. Zuletzt war es jedoch in einigen Ländern zu einem starken Anstieg der Infektionszahlen gekommen, die auf die ansteckendere Delta-Variante zurückgeführt werden. Am Wochenende war die portugiesische Hauptstadt Lissabon abgeriegelt worden, weil die Anzal der Neuinfektionen rund um die Stadt neue Höchstwerte erreicht hatten. Etwa 60 Prozent der Ansteckungen sollen dort von der Delta-Variante ausgelöst worden sein. Ähnlich ist die Lage auch in der russischen Hauptstadt Moskau. Auch dort purzeln die Rekordwerte. Laut dem Bürgermeister der Stadt, Sergej Sobjanin, soll die Delta-Variante dort inzwischen 90 Prozent der Ansteckungen ausmachen.

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