Von 1998 bis 2008 war Ringstorff Regierungschef in Mecklenburg-Vorpommern. Damit hält er noch heute den Rekord für die längste Amtsperiode in dem ostdeutschen Bundesland. Ringstorff wurde schlagartig in ganz Deutschland bekannt, als er 1998 die erste rot-rote Koalition auf Bundesebene durchboxte. Damals hatten die SPD und die PDS, die heute als die "Die Linke" firmiert, ein Regierungsbündnis gebildet. In der damaligen Zeit eine kritisch beäugte Verbindung, da die PDS die offizielle Nachfolgepartei der SED gewesen war. Insgesamt 8 seiner 10 Jahre als Ministerpräsident regierte Ringstorff mit der PDS. In dieser Zeit kam es auch zu deutlichen Spannungen mit der Bundes-SPD. Der in Wittenburg geborene Ringstorff hatte nach der Wende die SPD in Mecklenburg-Vorpommern mitbegründet und war auch bis 2003 der Landesvorsitzende der Partei. "Wir trauern um einen großen Ministerpräsidenten und um einen großartigen Menschen", erklärte die aktuelle Ministerpräsidentin Manuela Schwesig. "Er hat mit seiner großen Heimatverbundenheit, seiner bodenständigen, ruhigen und zugleich zupackenden Art und seiner Liebe zur plattdeutschen Sprache das Amt des Ministerpräsidenten hervorragend ausgefüllt. Dass Mecklenburg-Vorpommern sich in den dreißig Jahren seit der Deutschen Einheit sehr gut entwickelt hat, verdanken wir ganz erheblich Harald Ringstorff", ehrte Schwesig noch einmal die Verdienste des jetzt verstorbenen Politikers.

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