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Aktuelle Corona-Maßnahmen zu locker? - Amtsärztin plädiert für komplette Ausgangssperre

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Aktuelle Corona-Maßnahmen zu locker? - Amtsärztin plädiert für komplette Ausgangssperre
21.11.2021 00:33 von GünterSymbolbild imago

Prinzipiell könnte die Regierung auch solche harten Maßnahmen anordnen. Denn das „Dritte Bevölkerungsschutzgesetz“, das gerade erst am Mittwoch von Bundestag und Bundesrat beschlossen worden war, erlaubt es der Regierung in Zeiten einer Pandemie, das Verlassen der Wohnungen nur zu "bestimmten Zeiten oder zu bestimmten Zwecken“ zu genehmigen. Allerdings stellt sich auch die Frage, ob eine solche Maßnahme auch wirklich sinnvoll ist. "Aus rein virologischer Sicht wäre ein strenger Lockdown in der derzeitigen Situation das Beste“, glaubt der Virologe Dr. Martin Stürmer (Uni Frankfurt). Allerdings ist dem Viorologen klar, dass sich diese Forderung aus politischer und gesellschaftlicher Sicht nicht umsetzen lässt. Gegen diese Maßnahme spricht sich hingegen Prof. Jonas Schmidt-Chanasit vom Tropeninstitut in Hamburg aus: „Das ist eine Idee, die auf einer kleinen abgeschotteten Südsee-Insel funktioniert.“ Aus Sicht des Mediziner sei der soziale Preis für diese Maßnahme einfach zu groß. CDU-Gesundheitsexpert Tino Sorge (45) warnt in diesem Zusammenhang davor, dass es die "völlig falsche Zeit für einen Überbietungswettbewerb der heftigsten Maßnahmen“ sei. Denn nach seiner Ansicht hätten die härteren Lockdowns auch in anderen Ländern nicht zum Verschwinden der Pandemie geführt.

In Neuseeland und Israel führten harte Lockdowns zum Erfolg

Seit Dienstag gelten zum Beispiel in Österreich harte Maßnahmen mit Ausgangssperren. Dort dürfen die Bürger ihre Wohnungen nur noch aus triftigen Gründen verlassen. In Griechenland und Tschechien waren zuletzt ebenfalls Ausgangssperren eingeführt worden. Neuseeland hatte das Coronavirus bereits in den Monaten März und April mit knallharten Ausgangssperren schnell unter Kontrolle gebracht. Mehr als 100 Tage war dort gar keine Neuinfektion mit dem Virus verzeichnet worden. Und auch in Israel hatten extrem strikte Maßnahmen Erfolg. Dort durften die Menschen sich für einen Zeitraum von einem Monat nicht weiter als 1.000 Meter von ihrer Wohnung entfernen. Dadurch ging die Anzahl der täglichen Neuinfektionen in Israel von 9.000 auf 1.000 Fälle am Tag zurück.

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