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Kommen härtere Corona-Maßnahmen ab nächste Woche? Streit im Kanzleramt um Vorgehen!

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Kommen härtere Corona-Maßnahmen ab nächste Woche? Streit im Kanzleramt um Vorgehen!
13.11.2021 00:33 von JuliaSymbolbild imago

In diesem geplanten Paragrafen 28a sollen auch die Maßnahmen festgelegt werden, die sich unter anderem am Corona-Inzidenzwert ausrichten. Diese Zahl gibt die Anzahl der Neuinfektionen innerhalb von einer Woche pro 100.000 Einwohner an. Und genau hier gibt es Streit. Die Anzahl der Neuinfektion ist das frühste Parameter, dass den Experten für eine Entscheidung zur Verfügung steht. Daraus lässt sich nämlich die zukünftige Entwicklung der Lage vorhersagen. Anhand der Zahlen kann man die Anzahl der zukünftigen Intensivpatienten und Todesopfer vorhersagen. Leider haben die Zahlen jedoch einen Nachteil, da sie nicht das aktuelle Infektionsgeschehen anzeigen, sondern wegen der Inkubationszeit des Virus immer 10 bis 14 Tage hinterherhinken. Nun jedoch wollen einige Bundesländer auch noch andere Zahlen in dem Gesetz berücksichtigt haben.

Bremen und Hamburg wollen Zahl der Intensivbetten einbeziehen

Die beiden norddeutschen Bundesländern Bremen und Hamburg preschen nun mit einem eigenen Vorschlag vor. Die Politiker fordern auch die Anzahl der belegten Betten auf den Intesivstation zu berücksichtigen. Zusammen mit Hessen hat Hamburg sich auch gegen die Ausrichtung der Maßnahmen an der Inzidenz (Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner) gesträubt. Allerdings seien die Belegung der Krankenhäuser und der Intensivstationen, wie bereits zuvor erklärt, keine geeigneten Parameter, um solche Entscheidungen zu treffen. Denn beim Krankheitsverlauf von der Ansteckung bis zum Intensivpatienten, der im Krankenhaus beatmet werden muss, können in manchen Fällen Wochen vergehen. Auf diese Art und Weise könnte also wertvolle Zeit verloren gehen. Aus diesem Grund sträubt sich die Mehrheit der Bundesländer gegen diesen Vorschlag.

Zahl der Intensivpatienten wird weiter steigen

Trotz der vor einer Woche eingeleiteten Maßnahmen hat

Gesundheitsexperte Karl Lauterbach erst am Dienstga noch beim Nachrichtsender "Welt" erklärt, dass trotz der getroffenen Maßnahmen die Anzahl der Intensivpatienten in den deutschen Krankenhäusern noch einige Zeit zunehmen wird. Dies ergibt sich nicht nur aus den starken Infektionszahlen der letzten Wochen. Denn zudem hat das Virus auch wieder seinen Weg in die Reihe von älteren Bevökerungsschichten gefunden. Je mehr ältere Menschen sich infizieren, desto höher wird die Zahl der schweren Covid-19-Verläufe liegen. Für Deutschland eine besondere Gefahr, denn nach Japan ist Deutschland das Land mit dem zweithöchsten Durchschnittsalter weltweit. Insgesamt 30 - 40 Prozent der deutschen Bevölkerung gehören damit zur Risikogruppe.

Bundeskanzlerin fordert umsichtiges Vorgehen

Angesichts der aktuelle Lage in der Pandemie plädieren Merkel, Söder und Braun für ein umsichtigeres Vorgehen der Politik. Sie sollen absolut dagegen sein, sich am Parameter der Intensivbetten statt an der 7-Tage-Inzidenz zu orientieren. Deshalb warnte Kanzleramtchef Helge Braun bei der "Bild" bereits davor, dass bei einer Festlegung auf diesen Parameter Krankenhäuser schnell in Notsituationen geraten könnten. Genau dies habe die aktuell prekäre Lage des zweiten "Lockdowns" verursacht, wo man zu lange auf die noch bereitstehenden Kapazitäten in den deutschen Krankenhäusern vertraut hätte. Auch Braun schließt deshalb die Verschärfung der Corona-Maßnahmen nicht aus, falls die notwendige Wirkung der aktuellen Maßnahmen ausbleibe..

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