Eine Zugfahrt von Heidelberg nach Stuttgart endete für die Bundestagsabgeordnete Gökay Akbulut (Die Linke) in einem Albtraum. Die Politikerin berichtet, sie sei in einem IC von Fußballfans beleidigt, angegriffen und sexuell belästigt worden. Hier der unfassbare Angriff:
"Gestern Abend wurde ich im IC von Rechtsextremisten beleidigt und angegriffen“, schreibt Akbulut auf Instagram. Sie sei nach einer Veranstaltung in Heidelberg mit dem Zug nach Stuttgart gefahren, der voller männlicher Fußballfans gewesen sei. "Ich musste mich mit meinem Rucksack und Koffer durch die überfüllten Wagen drängen. Dabei wurde ich wiederholt sexuell belästigt und rassistisch beleidigt“, berichtet die Politikerin. Als sie schließlich einen Sitzplatz fand, saß hinter ihr eine Gruppe Männer, die lautstark AfD-Parolen riefen, sangen und grölten. Als die Rufe immer lauter wurden, begann Akbulut, die Gruppe zu fotografieren und Aufnahmen zu machen. Daraufhin habe dann ein Mann mit Brille eine Bierflasche gegen ihren Kopf geworfen. "Als der Zug in den Stuttgarter Bahnhof einfuhr, wollte ich nur noch schnell raus. Ich stand unter Schock, schrie und rief nach der Polizei“, erzählt sie weiter. Akbulut wurde anschließend in einem Krankenhaus behandelt. Auf Instagram teilte die Politikerin zwei Fotos: eines, das die Gruppe der Männer zeigt, und ein weiteres, auf dem sie mit einer Kopfverletzung zu sehen ist. So geht es jetzt weiter:
In ihrem Instagram-Post kritisiert Akbulut die zunehmend aufgeheizte gesellschaftliche Stimmung, in der Migration als Ursache vieler Probleme dargestellt werde. "Eine aufgeheizte gesellschaftliche Stimmung, in der Migration als das Übel aller Dinge dargestellt wird, macht solche Angriffe auf Menschen mit Migrationsgeschichte erst möglich“, schreibt sie. Sie fordert alle demokratischen Parteien, insbesondere die Union, dazu auf, ihren Tonfall zu mäßigen und sachliche Antworten auf die Herausforderungen der Zeit zu finden.