Ob Trump genauere Details zu den Aussagen der deutschen Politiker genannt wurden, ist nicht bekannt. Allerdings sind einige Zitate von Scholz und Merz dokumentiert: Im August letzten Jahres erklärte Scholz über Harris: "Ich kenne sie gut. Sie wäre sicherlich eine sehr gute Präsidentin.“ Dabei deutete er an, dass er ihr die Daumen drücke. Auf die Frage, ob sie eine bessere Wahl als Trump sei, antwortete er: "Kamala Harris ist eine sehr gute Politikerin, die an dem, was für uns wichtig ist, festhalten wird.“ Scholz’ Parteichef Lars Klingbeil war noch deutlicher. Er sagte auf dem Parteitag der US-Demokraten gegenüber WELT TV (das wie BILD zu Axel Springer gehört) im Namen der SPD: "Natürlich wünschen wir uns, dass Kamala Harris jetzt gewinnt.“ Der Kanzler widersprach ihm nicht. Im Mai 2023 sagte Scholz bei einem Schulbesuch in Berlin laut "Tagesspiegel“ über Trump und Biden: "Ich denke, dass der derzeitige Präsident besser ist, deshalb möchte ich, dass er wiedergewählt wird.“
Merz äußerte sich im US-Wahlkampf zwar vorsichtiger, doch auch einige seiner Aussagen könnten im Trump-Umfeld kritisch aufgefasst worden sein. So sagte der CDU-Chef im Oktober in Bezug auf Zölle: "Wenn Donald Trump kommt, wird’s ziemlich unfreundlich.“ Früher hatte Merz nach dem Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 klarer Stellung bezogen und gesagt: "Donald Trump ist ganz offenkundig kein Demokrat. Er akzeptiert seine Niederlage nicht und auch nicht die Entscheidungen der Gerichte.“ Als Trump im Herbst 2020 an Corona erkrankte, äußerte sich Merz noch schärfer: "Es ist fast eine Ironie der Geschichte, dass Trump, der Corona am längsten geleugnet hat, nun selbst betroffen ist.“