Eine aktuelle Studie weist ebenfalls darauf hin, dass das Zwei-Prozent-Ziel allein nicht ausreiche, um Europa ohne die USA verteidigungsfähig zu machen. Florian Dorn vom Ifo-Institut erklärte, dass die Verteidigungsbudgets vieler europäischer Länder, einschließlich Deutschlands, über Jahre hinweg zu niedrig gewesen seien. Für Deutschland schätzt er eine Investitionslücke von etwa 230 Milliarden Euro, um die Verteidigungsziele zu erreichen. In Italien und Spanien liegen die Defizite bei 120 und 80 Milliarden Euro. Nur Polen und Großbritannien haben in Europa seit den 1990er-Jahren kontinuierlich mehr als zwei Prozent in die Verteidigung investiert.
Da Löhne und Ausrüstungskosten in Europa teurer sind als in Russland oder China, kann Russland für den gleichen Betrag mehr ausgeben, erläuterte der Ifo-Forscher. Um die Verteidigungsfähigkeiten in Europa nachhaltig zu stärken, sei daher ein glaubwürdiger Plan erforderlich, der sowohl die Kapazitäten erhöht als auch die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und Haushaltsstabilität berücksichtigt.