Um 17:30 Uhr erteilte das Landesamt für Straßenbau und Verkehr eine Sofortsperrung der 268 Meter langen Brücke der B 172 in Bad Schandau. Der Grund: Rostfarbenes Wasser trat aus dem Bauwerk aus. Nach dem Einsturz der Carolabrücke am 11. September 2024 veranlasste die Behörde eine Sonderprüfung. Die Ergebnisse sind alarmierend: "Längsrisse im Unterspannband gefährden die Tragfähigkeit“, so die Behörde. Daher ist die Brücke bis mindestens Ende 2024 gesperrt. Heute wurde der Untersuchungsbericht übergeben, und sofort rückten Experten an, um diese Entscheidung zu treffen. Nächste Schritte sollen nun von Statikern geprüft werden.
Brücke verwendet selbe Stahllegierung wie Carolabrücke
In der 1977 errichteten Spannbetonbrücke wurde derselbe Henningsdorfer Spannstahl verwendet wie in der 1971 erbauten Carolabrücke. Einsturz-Gutachter Prof. Steffen Marx von der TU Dresden stellte kürzlich fest, dass dieser Stahl besonders anfällig für Korrosion an Spannungsrissen ist. Die Sperrung bringt erhebliche Verkehrsprobleme, da die schnellste Verbindung nach Tschechien über die B 172 unterbrochen ist. Die nächste Elbbrücke befindet sich 20 Kilometer entfernt in Pirna. Zur Entlastung soll eine zusätzliche Fähre in Bad Schandau eingerichtet werden. Die Elbbrücke wurde zuletzt 2003 instand gesetzt und erhielt bei der Prüfung 2023 noch die Note 2,5.