Die Online-Suchmaschinen sind voller Anfragen, die Hoffnung auf ein anderes Ende wecken – "Daniel Küblböck lebt“, "Daniel Küblböck Grönland“, "Daniel Küblböck 2024“. Die Fans hoffen, dass es nicht wirklich ein Freitod war, doch sein offizielles Todesdatum bleibt der 9. September 2018. Küblböck soll damals, früh am Morgen, von Bord der "AIDAluna“ in das kalte Wasser vor Neufundlands Küste gesprungen sein. Seine Leiche wurde nie gefunden, und so hält das Rätsel weiter an.
Die Frage, ob das tragische Ende von Daniel Küblböck hätte verhindert werden können, bleibt bestehen. Sein Fall zeigt, wie Medien oft ein Leben für Schlagzeilen und Einschaltquoten nutzen – manchmal ohne Rücksicht auf die dahinterstehenden Schicksale. So erschien einst die aufsehenerregende Schlagzeile: "Mama machte mich zum Mädchen“. Ein Journalist, der Küblböck 2003 interviewte, erinnert sich an ihre Begegnung in den Kölner MMC Studios. Der junge Küblböck wirkte damals zurückhaltend und gleichzeitig unruhig. Sie sprachen über seine musikalischen Ambitionen und seine Familiengeschichte. Bei der Erwähnung seiner Mutter, Bianca, veränderte sich seine Stimmung spürbar. "Sie wollte unbedingt ein Mädchen und zog mich in Kleider,“ erzählte er mit einem intensiven Blick, der den Journalisten durchbohrte. Bereits damals gab es Gerüchte um Küblböcks Sexualität, die die Boulevardzeitungen bereitwillig aufgriffen.