Während die Brandenburger BSW-Mitglieder diesen Vorgaben folgten und gemeinsam mit der SPD ein Wagenknecht-konformes (und Russland-freundliches) Sondierungspapier erstellten, zeigen sich die Thüringer bislang hartnäckig. Ihr Ergebnis ist ein unverbindliches Bekenntnis zum Frieden auf zwei A4-Seiten – nicht mehr. Dies führte zu Spannungen zwischen Wagenknecht und ihrer Thüringer Stellvertreterin Katja Wolf (47). In Sachsen möchte man am 7. November ein Sondierungspapier vorlegen, wobei der Inhalt bezüglich der Ukraine und der Mittelstreckenraketen in der Präambel am Montag entschieden wird. Dies hängt auch davon ab, ob Wagenknecht in Berlin zustimmt oder nicht.
Thüringen und Sachsen stehen auf der Kippe
Die frühere Vorsitzende der Kommunistischen Plattform innerhalb der SED-Nachfolgepartei PDS (später Die Linke) hat damit nicht nur das Sagen in ihrer handverlesenen "Partei neuen Typs“, sondern auch das Schicksal zweier ostdeutscher CDU-Landesfürsten in der Hand.
Weder Michael Kretschmer (49) in Sachsen noch Mario Voigt (47) in Thüringen können ohne die Linkspartei-Abspaltung BSW eine stabile Regierung bilden. Dies stellt ein Novum in den 35 Jahren seit der Friedlichen Revolution dar.