Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo zeigte sich erschüttert und empört. Am Mittwoch erklärte sie: "Gestern Nachmittag starb ein 27-jähriger Radfahrer, nachdem er auf dem Boulevard Malesherbes im 8. Arrondissement absichtlich von einem Autofahrer überfahren wurde.“ Laut Staatsanwaltschaft saß zur Zeit des Vorfalls auch die Teenager-Tochter des Fahrers im Auto und wurde Zeugin der Tat. Bürgermeisterin Hidalgo forderte eine harte Bestrafung und setzt sich seit Jahren aktiv für den Ausbau von Radwegen und Fahrradspuren in Paris ein.
In Paris hat der Radverkehr in den letzten Jahren stark zugenommen, was immer wieder zu gefährlichen Situationen zwischen motorisierten Verkehrsteilnehmern und ungeschützten Radfahrern führt. Dies liegt nicht nur an rücksichtslosen Autofahrern, sondern auch an der teils riskanten Fahrweise der Radler. Um dem entgegenzuwirken, hat die Stadt den "code de la rue“ eingeführt, einen Verhaltenskodex, der alle Verkehrsteilnehmer zu mehr gegenseitigem Respekt anregen soll. Das Thema SUVs ist generell ein Problem in Paris: Anfang Oktober verdreifachte die Stadt die Parkgebühren für die großen Fahrzeuge – jedoch nur für Besucher und Touristen. Das Argument: SUVs tragen zur erhöhten Umweltverschmutzung bei, beanspruchen viel öffentlichen Raum und gefährden die Verkehrssicherheit.