10 Jahre Haft für STASI-Mord! Nach 50 Jahren - Urteil im Stasi-Prozess endlich gefallen

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10 Jahre Haft für STASI-Mord! Nach 50 Jahren - Urteil im Stasi-Prozess endlich gefallen

News (2 / 1) 14.10.2024 13:40 von Günter Symbolbild imago


Warum kam es erst jetzt zum Prozess?

Schulkinder aus Hessen wurden Zeugen des Vorfalls, als sie gerade nach West-Berlin zurückkehren wollten. Der Mord wurde von der DDR bis 1989 streng geheim gehalten, und die Stasi vernichtete später die Akten. Erst durch mühsame Rekonstruktion entstand ein Dokument, das auf einer Auszeichnungsliste von zwölf Personen basierte. Die Staatsanwaltschaft ermittelte zunächst wegen Totschlags, was 2017 aufgrund der Verjährung eingestellt wurde. 2023 wurde jedoch erneut Anklage wegen Mordes erhoben, nachdem man das Mordmerkmal der Heimtücke erkannte. Dies geschah auch aufgrund eines europäischen Haftbefehls, der nach intensiven Nachforschungen aus Polen ausgestellt wurde.

Familie des Opfers ist dem deutschen Staat dankbar

Die Kinder und die Schwester des Opfers traten als Nebenkläger auf und schilderten eindrucksvoll ihre Erinnerungen an den Vorfall. Schülerinnen aus Hessen, die damals Augenzeuginnen waren, beschrieben im Gericht ihre Angst und Fassungslosigkeit. Der Prozess gegen Manfred N. begann am 14. März 2024. Als ehemaliger Stasi-Oberleutnant soll er den Auftrag zur "Unschädlichmachung“ des Polen gehabt haben. Während des gesamten Verfahrens schwieg der Angeklagte. Der Prozess wurde aufgrund seiner historischen Bedeutung aufgezeichnet. Die Angehörigen des Opfers betonten, es sei ihnen nie um Rache gegangen, sondern um die Anerkennung der Tat. "Die Nebenkläger sind dem Gericht und dem deutschen Staat dankbar, dass es dieses Verfahren gegeben hat“, sagte ihr Anwalt Rajmund Niwinski.