Was sofort ins Auge fiel, waren die kontroversen und zum Teil bizarren Aussagen Trumps, der für seine Neigung zu Übertreibungen bekannt ist. Er schockierte mit extremen Behauptungen, wie etwa die Unterstellung, Demokraten würden Abtreibungen nach der Geburt befürworten, oder die Behauptung, Harris unterstütze Transgender-Operationen an illegalen Migranten in Haft. Harris reagierte auf Trumps Tiraden, die manchmal vom Thema abkamen, mit einem selbstbewussten Lächeln und einem ausdrucksstarken Gesichtsausdruck, der suggerierte, dass diese Lügen zu absurd seien, um sie ernst zu nehmen.
Trump verpasste es nicht, Harris als "Marxistin" zu bezeichnen und die Demokraten allgemein als extrem links abzustempeln. Er betonte, Amerika sei unter seiner Führung im besten Zustand gewesen und warnte vor einem "Dritten Weltkrieg", den nur er verhindern könne. Seine Angriffe zielten allerdings nicht nur auf Harris ab, sondern auch auf den amtierenden Präsidenten Joe Biden. Harris konterte kühl, indem sie klarstellte, dass sie und nicht Biden Trumps Herausforderin sei.
Trotz einer guten Schlagfertigkeit in der Auseinandersetzung mit Trump, zeigte Harris Schwächen in der Darlegung ihrer politischen Inhalte. Sie wirkte zurückhaltend und beschränkte sich auf allgemeine Aussagen zu Themen wie Außenpolitik und Gesundheitsversorgung. Ihre Angriffe auf Trump waren teils persönlich und ihr Hauptappell lautete, dass eine Rückkehr zu Trumps Politik nicht in Frage käme.