Obwohl der Vulkanausbruch spektakulär war, wurde der Flugbetrieb am internationalen Flughafen Keflavík nicht beeinträchtigt. Der Fischerort Grindavík, etwa 40 Kilometer südwestlich von Reykjavík gelegen, wurde jedoch sicherheitshalber evakuiert. Bei einem früheren Ausbruch im Januar wurden mehrere Häuser am nördlichen Ortsrand von den Lavamassen zerstört. Ob der Lavafluss dieses Mal den Ort erreichen wird, ist noch unklar. Experten konnten nach einem Kontrollflug keine Entwarnung geben.
Die Eruptionen auf der Halbinsel im Südwesten Islands sind auf mehrere Vulkansysteme mit unterirdischen Magmakammern zurückzuführen. Fast 800 Jahre lang blieb die Region ruhig, bis es im März 2021 zu einem ersten Ausbruch kam. Seitdem bahnt sich die Lava immer wieder ihren Weg an die Oberfläche und tritt aus länglichen Erdspalten aus. Seit Dezember 2023 hat es bereits sechs Vulkanausbrüche in diesem dünn besiedelten Gebiet gegeben, zuletzt Ende Mai. Forscher vermuten, dass die aktuelle Ausbruchsserie noch Jahrzehnte andauern könnte, obwohl sich die Lage nach den einzelnen Eruptionen oft schnell wieder beruhigt.