12 Jahre Haft! Geiselnehmer von Hamburg bekommt langjährige Freiheitsstrafe

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12 Jahre Haft! Geiselnehmer von Hamburg bekommt langjährige Freiheitsstrafe

Blaulicht (2 / 1) 27.06.2024 09:50 von Tim Symbolbild imago


Täter hatte das Kind schon einmal entführt

Der Richter erinnerte auch an eine frühere Tat vom März 2022, als E. das Kind schon einmal über den Landweg in die Türkei entführt hatte. Damals kam Aslihan erst Monate später nach Deutschland zurück. "Dafür bekamen Sie lächerliche 90 Tagessätze Geldstrafe. Allein für diese Tat hätten Sie schon ins Gefängnis gemusst!“ Während des Prozesses war E. mehrfach ausgerastet, hatte gebrüllt und auf den Tisch geschlagen. Obwohl er die Tat zugab, stellte er sich stets als Opfer eines Familienrechtsstreits dar und behauptete, Aslihan habe während der Entführung im Auto friedlich geschlafen. Der Vorsitzende Richter widersprach: "Ihre Aussagen und Ihr vollkommen verzerrter Blick auf die Wirklichkeit waren schwer erträglich. Wir haben das Überwachungsvideo vom Flughafen gesehen: Aslihan hat geweint, sie hatte furchtbare Angst.“

Millionenschaden für Hamburger Flughafen

Die stundenlangen Flugausfälle während der Geiselnahme verursachten einen Millionenschaden, und die Hansestadt war weltweit abgeschnitten. Der Vorsitzende Richter sagte zu E.: "Sie haben Ihre persönliche Angelegenheit zu einer Angelegenheit ganz Hamburgs, vielleicht sogar ganz Europas gemacht.“ Abschließend erklärte der Vorsitzende Richter: "Sie haben darum gebeten – Ja, Herr E., nach Verbüßung Ihrer Strafe werden Sie abgeschoben. Aber Aslihan – die bleibt hier! Sie ist deutsche Staatsbürgerin. Und sie lebt gerne hier. Aslihan wollte nie gehen. Es ging Ihnen nie um das Wohl ihrer Tochter. Es ging Ihnen nur um die Durchsetzung Ihrer eigenen Interessen.“