Eine andere Einwohnerin filmte die Trichterwolke zwischen Dorste und Katlenburg sowie bei Krebeck. Schäden sind bislang nicht bekannt, weder Bürgermeister Bereszynski noch der Ortsbrandmeister berichteten von Vorfällen. Mario Zeschik von den "Sturmjägern Kassel“ erklärte, dass es in Deutschland jährlich 30 bis 60 Tornados gibt. Der Meteorologe Dominik Jung vom Wetterdienst Q.met ergänzt, dass die Dunkelziffer höher sein könnte. Tornados oder Windhosen sind Trichterwolken, die den Boden berühren; ansonsten spricht man lediglich von einem Funnel. Der DWD beschreibt Trichterwolken als sichtbare Teile rotierender Luftsäulen, die bei starken Gewittern auftreten. Diese können sich bis zum Boden ausweiten und werden dann als Tornados bezeichnet. Andreas Friedrich, Tornadobeauftragter beim DWD, erläutert in einem YouTube-Clip die Entstehung von Tornados und gibt Verhaltenshinweise bei drohenden Tornados. Er betont, dass Tornados in Deutschland räumlich gleichmäßig verteilt sind und jährlich 20 bis 60 Mal auftreten, vor allem im Sommer und am frühen Abend.
Tornados entstehen in hoch aufragenden, rotierenden Gewitterwolken. Feuchte, warme Luft steigt auf und kann einen Wolkenrüssel bilden. Der Wind nimmt mit der Höhe zu und verändert die Richtung, was zu einer vertikalen Verwirbelung führt. Vorwarnungen für tornadoträchtige Wetterlagen sind frühestens 18 Stunden vorher möglich. Lokale Warnungen vor Tornadogefahr sind jedoch nur 10 bis maximal 60 Minuten vorher möglich. Der DWD rät, bei einem drohenden Tornado Schutz in Gebäuden zu suchen, und zwar so weit unten und innen wie möglich. Autos können zur tödlichen Falle werden, daher sollte man versuchen, auszuweichen. Fenster, Rollläden und Türen bieten keinen ausreichenden Schutz.