Mindestens 20.000 ukrainische Kinder sind seit Russlands Überfall auf die Krim im Jahr 2014 verschwunden. Ganze Schulklassen, Sportmannschaften und sogar komplette Waisenhäuser wurden mit falschen Versprechungen aus der Ukraine gelockt, in Umerziehungslager gebracht und nach Russland deportiert, wo sie ein sogenanntes "neues Leben" beginnen sollen. Wie kann die Welt auf diese unbegreifliche Greueltat reagieren?
Der ehemalige Boxweltmeister Wladimir Klitschko (47) und Tatjana Kiel gründeten die Initiative #WeAreAllUkrainians, die unermüdlich auf diese schockierenden Entführungen aufmerksam macht. Zusammen mit ihrem lokalen Partner "Save Ukraine" ist es ihnen bisher gelungen, 163 Kinder wieder mit ihren Eltern in die Ukraine zu bringen. Um sicherzustellen, dass die Geschichten dieser entführten Kinder und ihrer verzweifelten Eltern nicht ungehört bleiben, haben Klitschko und Kiel das Buch "Gestohlene Leben" veröffentlicht. In einem Gespräch mit der BILD-Zeitung äußerte sich die Autoren über ihr Projekt. "Frau Kiel, Herr Klitschko, in Ihrem Buch dokumentieren Sie die Geschichten der "gestohlenen" Kinder, die gerettet wurden. Warum sind Kinder in diesem Krieg von besonderer Bedeutung?" Tatjana Kiel: "Kinder sind die verletzlichste Gruppe. Sie sind leicht zu manipulieren und zu
beeinflussen." Wladimir Klitschko: "Kinder sind das Fundament jeder Kultur, Gesellschaft und Zukunft. Die russische Propaganda hat den Kindern in den besetzten Gebieten seit dem Überfall auf die Krim 2014 erzählt, dass die Ukraine nicht existiert, dass alles Russland ist und dass wir alle Faschisten sind, die ihr Leben zerstören wollen." Kiel: "Die russische Propaganda in den Lagern zielt auch gegen Deutschland: Viele Kindern wird erzählt, dass ihnen in Deutschland Organe entnommen werden, die dann angeblich gespendet werden. Deshalb wollen viele Kinder nicht nach Deutschland."