Französischer Botschafter als Geisel genommen! Trotz eines Ultimatums der Putschisten Ende August in Niger harrte Frankreichs Botschafter mit seinem Personal im Land aus. Dort werde er als "Geisel" gehalten, sagte jetzt der französische Präsident.
Der französische Botschafter in Niger wurde nach Angaben des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron von der Militärregierung des afrikanischen Landes festgesetzt. Macron erklärte vor Journalisten: "Während wir sprechen, haben wir einen Botschafter und diplomatische Mitglieder, die buchstäblich als Geiseln in der französischen Botschaft festgehalten werden. Die Lieferung von Lebensmitteln wird verhindert, sie essen Militärrationen." Trotz eines Ultimatums der Putschisten zur Ausreise blieb der französische Botschafter Ende August im Niger. Frankreich erkannte die Putschisten nicht an und argumentierte, dass sie nicht berechtigt seien, den Abzug des Botschafters zu fordern, da dessen Akkreditierung von den gewählten nigrischen Vertretern stamme. Vor anderthalb Monaten hatte die Präsidentengarde im Niger Präsident Mohamed Bazoum mit einem Militärputsch abgesetzt. Der Kommandeur der Eliteeinheit, General Abdourahamane Tiani, ernannte sich zum neuen Machthaber und setzte die verfassungsmäßige Ordnung außer Kraft. Frankreich betrachtete den Niger als wichtigen Partner in seinem Anti-Terror-Kampf in der Sahelzone und hatte etwa 2.500 Soldaten im Niger und im benachbarten Tschad stationiert.