Anfang 2020 nahm das Unternehmen rund 50 Millionen Euro ein, doch das war nur der erste Schritt. Seitdem flossen viele hundert Millionen von Geldgebern in das Unternehmen, das sich zum Ziel gesetzt hatte, den Klimawandel zu bekämpfen und die Welt zu retten. Vor kurzem musste der deutsche Autobauer jedoch selbst gerettet werden. Trotz weiterer hoher Geldbeträge und über 20.000 Kundenreservierungen für das einzige angebotene Modell reichte es nicht aus. Sono Motors ist pleite, und mit dem Untergang des Münchner Autobauers stirbt auch das Solar-E-Auto, das zu einem erschwinglichen Preis von 25.000 Euro angeboten werden sollte. Der Sono Sion sollte mit seinen 248 Solarzellen, die nahtlos in die gesamte Karosserie integriert waren, seine Akkus mit Sonnenenergie aufladen.
Sono Motors hat beim zuständigen Amtsgericht in München einen Antrag auf Anordnung eines Schutzschirmverfahrens gestellt. Die Geschäftsleitung zeigt sich zwar zuversichtlich, dass es gute Chancen für eine erfolgreiche Sanierung im Rahmen des Schutzschirmverfahrens gibt. "Umwege gehören zum Gründen dazu, und wir werden uns auch weiterhin bemühen, nachhaltige Lösungen mit unseren Partnern umzusetzen und so zur Dekarbonisierung des Fahrzeugmarkts beizutragen", sagt Mitgründerin Jona Christians. Selbst wenn das Unternehmen weitermachen sollte, ist der Sono Sion Geschichte. Bereits vor der Pleite plante man eine Umstrukturierung und wollte sich zukünftig ausschließlich auf die Nachrüstung und Integration der Solartechnologie in Fahrzeuge von Drittanbietern konzentrieren. Sono Motors ist nicht der erste Autobauer, der mit einem Elektroauto mit Solarzellen scheitert. Auch das Unternehmen Lightyear plante mit dem Lightyear 0 ein E-Auto auf den Markt zu bringen, dessen Batterie sich über seine Solarhaut aufladen lässt.