Allem Anschein nach ist der russische Präsident Wladimir Putin nicht bereit, die Macht in einigen seiner Nachbarländer zu verlieren. Experte Thomas Jäger (62), Professor für internationale Politik an der Universität Köln, ist sicher, dass Putin auf keinen Fall den russischen Einfluss in Georgien und der Republik Moldau verlieren will. Nach Demonstrationen der Bevölkerung gegen den prorussischen Kurs der aktuellen Regierung hatte Russland den Einwohnern von Georgien mehr oder weniger offen mit einer Invasion gedroht, falls man versuchen sollte, sich mehr an die europäischen Staaten anzunähern. Von russischer Seite wurden die Proteste in Georgien offen mit den Vorkommnissen im Jahr 2014 in der Ukraine verglichen, die zunächst zur Besetzung der Halbinsel Krim durch russische Truppen geführt hatte. Jäger ist sicher, das im Falle eines Sieges Putins die angrenzenden Länder wie Dominosteine einer russischen Aggression zum Opfer fallen werden. Sollte Russland in der Ukraine keinen Erfolg erzielen, dürfte Putin auf jeden Fall versuchen Georgien militärisch zu unterwerfen. Vor allem da Putin dazu auf die Unterstützung der international nicht anerkannten Republik Abchasien und Südossetien zählen könnte, die sich auf georgischem Staatsgebiet befinden, allerdings offen mit der Regierung in Moskau zusammenarbeiten.

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