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Corona-Streit in Deutschland eskaliert - Sollen Infizierte tatsächlich weiter arbeiten gehen?

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Corona-Streit in Deutschland eskaliert - Sollen Infizierte tatsächlich weiter arbeiten gehen?
15.11.2022 17:04 von SiliaSymbolbild imago

Unstimmigkeiten wegen Aufhebung der Isolationspflicht

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat die Aufhebung der Isolationspflicht begrüßt. Er bezeichnete die Isolationspflicht als Maßnahme, die die Freiheit einschränke und die zum jetzigen Zeitpunkt unverhältnismäßig sei. Widerspruch zu diesem Standpunkt gab es allerdings von Gerald Gaß, dem Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Er will die Lockerung wegen des Schutzes der besonders vulnerablen Gruppen ablehnen. “Man muss in diesem Zusammenhang auch an den Arbeitsschutz denken. Kranke Mitarbeiter sollten sich nicht gezwungen fühlen, trotz Symptomen zur Arbeit zu gehen“, argumentierte Gaß. Außerdem schlug Gaß vor, in diesen Fällen auch die Eigenverantwortung der Betroffenen zu berücksichtigen. Komplett gegen die Abschaffung der Isolationspflicht sprach sich die Stiftung Patientenschutz aus. Deren Vorsitzender Eugen Brysch ist sicher, dass die Isolationspflicht vor Leiden und Sterben schützt. Außerdem schütze man damit die Arbeitnehmer, dem Beschäftigungsdruck nachzugeben. Auch Brysch zieht wie Lauterbach die Gefahr eines landesweiten Flickenteppichs, die bei den Menschen für Verunsicherung sorgt. In diesem Zusammenhang verwies Brysch darauf, das Millionen von Pendlern täglich die Grenzen von Bundesländern auf dem Weg zur Arbeit überschreiten. Man darf gespannt sein, ob man sich doch noch auf einheitliche Regeln einigen kann.

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